Härtefallfonds für politisch Verfolgte der SED-Diktatur und Opfer des DDR-Zwangsdopings in Thüringen

Am 1. Juni 2022 nahm auf Grundlage eines Beschlusses des Thüringer Landtags der Härtefallfonds seine Arbeit auf. Anerkannte politisch Verfolgte der SED-Diktatur und Opfer des DDR-Zwangsdopings können beim Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (ThLA) Hilfe beantragen. Hier erhalten sie eine individuelle Beratung sowie Unterstützung bei der Antragsstellung.

Leistungen aus dem Härtefallfonds erhalten Betroffene der SED-Diktatur mit Wohnsitz in Thüringen, die sich aktuell in einer besonderen wirtschaftlichen Notlage befinden. Mögliche Hilfen können die Unterstützung bei der gesellschaftlichen Integration, die Unterstützung bei medizinischen Maßnahmen aber auch die Schaffung und der Erhalt von selbstbestimmten Wohn- und Lebensmöglichkeiten sein. Auch können technische Alltagshilfen, Kommunikationshilfen und Hilfen für die Verbesserung der Mobilität gewährt werden. Anspruchsberechtigt sind alle Personen bei denen eine Rehabilitierung der politischen Verfolgung vorliegt bzw. eine Anerkennung nach den Dopingopferhilfegesetzen und wenn keine anderen gesetzlichen Hilfesysteme greifen. Laufende Kosten können aus dem Härtefallfonds nicht abgedeckt werden. Sollte noch keine Rehabilitierung vorliegen besteht die Möglichkeit der Beratung.

Die Grundsätze der Leistungsgewährung sind in der Thüringer Richtlinie über den Härtefallfonds zur Gewährung von Unterstützungsleistungen an in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR aus politischen Gründen Verfolgte sowie an Opfer des DDR-Zwangsdopings (TH RL Härtefallfonds SBZ/DDR Doping) geregelt.

  • Anmeldebogen(pdf, 932 KB)
    Bitte senden Sie den ausgefüllten Anmeldebogen an hff@thla.thueringen.de oder postalisch an: Thüringer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Jürgen-Fuchs-Straße 1, 99096 Erfurt

Beirat des Härtefallfonds

Beirat

Geboren: 1953, in Karl-Marx-Stadt; aufgewachsen in Weimar

Familienstand: Verheiratet seit 2002, eine Tochter

Schulausbildung: Abitur

Studium: Fernstudium, da Direktstudium verweigert wurde

Beruflicher Werdegang:

  • verschieden Arbeitsstellen im Bereich Ferienwesen in Friedrichroda und Berlin
  • pädagogische Helferin im Kindergarten in Dresden
  • Abteilungsleiterin bei den Verkehrsbetrieben in Erfurt, nach politisch motiviertem „Mobbing“ Kündigung und kurze Zeit arbeitslos, da politische unzuverläßig dann halbtags in einer PGH beschäftigt
  • 20 Jahre tätig als staatl. geprüfte Betriebswirtin im Buchführungsbüro Weisshuhn bis Ende 2013
  • bis 2017 tätig als Beratungsstellenleiterin eines Lohnsteuerhilfevereines
  • jetzt Rentnerin

Persönliches Engagement:

  • seit ca.1983 engagiert in den Bereichen Frauenpolitik, Friedensarbeit- und Menschenrechte in Basisgruppen und kirchlichen Veranstaltungen
  • ab 1987 engagierte Mitarbeit in der Offenen Arbeit der Evang. Kirche in Erfurt
  • 1988 Mitarbeit in der neu gegründeten Frauengruppe, die politische und gesellschaftlichen Veränderungen als Schwerpunkt hatte, maßgeblich an der Vernetzung der Frauengruppen in Erfurt und auch DDR-weit beteiligt.
  • 1989 Mitbegründerin der „Frauen für Veränderung
  • 1989 Mitarbeit im „Neuen Forum“ und bei den „Frauen für Veränderung“
  • 04.12.1989 Besetzung der STASI-Bezirksdienststelle in Erfurt und Mitbegründung und bis zur Auflösung Mitglied des Bürgerkomitees zur Auflösung der Staatssicherheit
  • von Februar bis Mai 1990 für das Neue Forum im Interimsparlament Erfurt
  • 1990 Mitbegründerin von Bündnis 90 in Thüringen
  • Kandidatur für die erste Landtagswahl in Thüringen für Bündnis 90 und Kommunalwahl in Erfurt für Neues Forum/Grüne
  • seit 1999 als Vorsitzende der Gesellschaft für Zeitgeschichte e.V. in Erfurt und als Zeitzeugin mit der Aufarbeitung des SED Regimes beschäftigt. Mitinitiatorin des Umbaus der ehemaligen Haftanstalt Andreasstraße zur Gedenk- und Bildungsstätte und inhaltliche Mitarbeit

Geboren: 01.September 1951 in Geisa (Rhön)

Familienstand: verheiratet, eine Tochter

Konfession: römisch-katholisch

Schulausbildung

  • 1957 Einschulung an der polytechnischen Oberschule in Geisa
  • 1961 bis 1966 Polytechnische Oberschule in Ilmenau
  • 1966 bis 1970 Abitur an der erweiterten allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule in Ilmenau


Berufsausbildung

  • 1966 bis 1970 Neben dem Abitur habe ich eine Lehre als Versicherungskauffrau abgeschlossen. Der Ausbildungsbetrieb war die Staatliche Versicherung der DDR.

Studium

  • 1970 bis 1974 Humboldt-Universität zu Berlin
  • Diplom als Finanzökonom
  • 1992 bis 1995 Abschluss als Krankenkassenbetriebswirtin

Beruflicher Werdegang

  • 1974 bis 1990 Tätigkeiten bei der Staatlichen Versicherung der DDR
  • bis 1978 im Bereich volkseigene Wirtschaft
  • ab 1979 bis 1990 im Bereich Sozialversicherung
  • 01.01.1991 bis Beschäftigung bei der Innungskrankenkasse (IKK) in Thüringen bzw.
  • 31.08.2016 bis zuletzt ikk classic

Persönliches Schicksal:
Meine Eltern wurden mit ihren 3 Kindern am 03. Oktober 1961 aus Geisa zwangsausgesiedelt; ich war erst 10 Jahre alt. Am 13.09.2008 wählten mich die Mitglieder des Bundes der in der DDR Zwangsausgesiedelten (BdZ e.V.) zur Präsidentin des Vereins. Ebenso mache ich als Zeitzeugin das in der DDR erlebte politische Unrecht öffentlich. Zuvor übte mein Vater, Georg Wagner, viele Jahre bis zu seinem Tod am 15.11.2007 diese Funktion aus.

Geboren: 1959 im Vogtland

Beruflicher Werdegang: Krankenpfleger, Hausmeister, Koordinator der Volkssolidarität, Puppenspieler, Medienpädagoge

Persönliches Engagement:

  • Widerständig in der DDR
  • 1984 politische Haft
  • Beteiligung an friedlicher Revolution
  • Kreissprecher Neues Forum in Kreis Sebnitz
  • Stadtverordneter in Hohnstein / sächs. Schweiz
  • Mitgründer und Vorsitzender des Vereins „Gedenkstätte Amthordurchgang Gera“

Interessen: Kunst und Kultur

Kontakt

Matthias Morawski

Referent für Bürgerberatung und Rehabilitierung

Telefon: 0361 57 3114-959
Telefax: 0361 57 3114-952
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Antje Mehner

Sachbearbeiterin

Telefon: 0361 57 3114-961
Telefax: 0361 57 3114-952
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Anna-Sophie Schütz

Sachbearbeiterin

Telefon: 0361 57 3114-961
Telefax: 0361 57 3114-952
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Telefonische Sprechzeiten:

Montag - Donnerstag: 09:00 Uhr - 15:00 Uhr
Freitag:   09:00 Uhr - 12:00 Uhr und nach Vereinbarung

Öffnungszeiten Beratungsstelle:

Mittwoch: 09:00 Uhr - 12:00 Uhr und 13:00 - 16:00 Uhr

Standort

Häßlerstraße 8 (2.OG rechts)
99096 Erfurt

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E-Mail: hff@thla.thueringen.de